Leder – ein Naturprodukt mit Charakter

Lederbezüge werden größtenteils aus Rinderhäuten gewonnen. Pro Möbel verarbeitet man 5 bis 7 Häute. Dabei werden die Leder in der Gerberei nach dem ersten Reinigungsvorgang gespalten, wobei der Narbenspalt (Oberseite) und der Fleischspalt (Unterseite) entstehen, mehrere weitere Male gereinigt und schließlich gefärbt und getrocknet. Leder ist ein echtes Natur-Erlebnis und wird seit Jahrtausenden geschätzt.

Es bietet Vorteile, die von keinem anderen Polsterbezug erreicht werden können:

• Hautsympathisch – wie eine zweite Haut;
• Atmungsaktiv, Feuchtigkeits-Austausch;
• Strapazierfähig und damit wertbeständig;
• Antistauballergisch, Staub kann nicht eindringen;
• Sehr elegant, nobel und zeitlos schön, denn das Leder wird mit zunehmendem Alter noch schöner

Doch Leder ist nicht gleich Leder: Je nachdem, auf welche Art es hergestellt wurde, entstehen unterschiedliche Lederarten. Als Anilinleder wird ein  durchgefärbtes Leder, dessen natürliche Porenstruktur (Narbenbild) deutlich und vollständig erkennbar ist, bezeichnet. Anilinleder oder Nappaleder naturbelassen kann auch einen nicht pigmentierten Oberflächenüberzug aufweisen, welcher jedoch keinesfalls zur Abdeckung oder Einschränkung der Sichtbarkeit der natürlichen Porenstruktur (Narbenbild) führt. Semianilinleder sind Leder, welche nur eine leichte Pigmentierung (Farbschicht) erhalten. Beim Semianilinleder ist das natürliche Narbenbild durch die Pigmentierung nicht verdeckt, sondern nur leicht geschützt. Pigmentiertes gedecktes Leder zeigt nach der Oberflächenbehandlung kein natürliches Narbenbild mehr. Durch die aufgetragene Farbschicht sind die Poren geschlossen, das Leder weist eine gleichmäßig geprägte Oberfläche mit einem steiferen, mäßig warmen Griff auf.

Ledermuster in kräftigem rot mit Händen die das Muster halten

Hochwertiges Leder steht für ein kaum nachzuahmendes Sitzgefühl. Es ist anschmiegsam, elastisch, hautsympathisch und atmungsaktiv. Durch seine temperaturausgleichenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften empfinden wir es Sommer wie Winter als angenehm temperiert. Auch für Hausstauballergiker ist das „Naturtalent“ eine wahre Wohltat. Da sich die einzelnen Lederarten in Ihren Eigenschaften unterscheiden, soll die Reinigung und Pflege diesen Besonderheiten angepasst sein. Auch wenn Liebhaber gerade das offenporige Anilinleder als weiches Material schätzen, macht gerade diese Natürlichkeit das Leder sehr anfällig und bedingt eine intensive Pflege. Das mit einer schützenden Farbschicht versehene pigmentierte Leder dagegen ist besonders pflegefreundlich und alltagstauglich.

Lederarten

NAPPALEDER, NATURBELASSEN (ANILINLEDER)

Gilt als das qualitativ hochwertigste Leder und überzeugt mit einem warmen,  weichen Griff. Die Hautporen bleiben offen, es hat eine hohe Atmungsaktivität, nimmt Körperwärme sehr schnell an und ermöglicht einen optimalen  Wärmeaustausch – Natur pur – besonders als Dickleder. Farbunterschiede sind unvermeidbar. Veredeltes Anilinleder hat im Vergleich zum naturbelassenen Anilinleder einen sehr feinen, oberflächlichen Farbauftrag, durch welchen die Farbunterschiede im Leder verringert werden, ohne dessen Wärme, Anschmiegsamkeit und Atmungsaktivität zu beeinflussen. Die Merkmale von naturbelassenem Leder bleiben erhalten.

Empfindlichkeit: empfindlich, anfälliger für Verschmutzungen
Achtung: unbedingt vor direkter Sonne und Licht schützen, bleicht aus Pflegeaufwand: regelmäßig pflegen und reinigen, bekommt seine typische optische „Lederpatina“. Leider sehr empfindlich und ziemlich anfällig für Flecken und Gebrauchsspuren, Fleckentfernung oft schwierig
Geeignet für: hohe Ansprüche, etwas für Lederliebhaber, jedoch mit allen Vor- und Nachteilen des hochwertigen Naturproduktes – sorgsame Nutzung

Ledermuster zusammengelegt und gestapelt in vielen Farben wie braun, orange, beige und grün

NAPPALEDER, LEICHT PIGMENTIERT (SEMIANILINLEDER)

Ein guter Kompromiss zwischen Natürlichkeit und Pflegefreundlichkeit. Das Leder ist nur oberflächlich pigmentiert und behält dadurch seine natürliche Weichheit. Es erwärmt sich langsamer, ist je nach Qualität anschmiegsam und weich.  Naturmerkmale größtenteils sichtbar. Farbunterschiede werden minimiert und Naturmerkmale sind weniger sichtbar als bei naturbelassenem Leder. Die  Lichtechtheit ist erhöht. Das Leder ist warm und hautsympathisch.

Empfindlichkeit: weniger empfindlich, gute Lichtechtheitswerte
Pflegeaufwand: relativ gering (feucht abwischen); je nach Nutzung etwa 2-3 mal pro Jahr pflegen und reinigen, die meisten Verschmutzungen lassen sich gut  entfernen
Geeignet für: normale bis gehobene Ansprüche und trotzdem pflegefreundlich

NAPPALEDER, PIGMENTIERTES LEDER

Diese Leder sind sehr familienfreundlich, robust und strapazierfähig. Durch einen stärkeren Farbauftrag sowie eine Prägung weist es weniger Naturmerkmale auf, hat aber trotzdem einen angenehmen Griff. Das Leder ist weniger anschmiegsam>
bzw. weich und hat eine geringe Atmungsaktivität, es erwärmt sich nur langsam, wirkt „kühl“. Es ist sehr pflegefreundlich und unempfindlich gegen haushaltsübliche Verschmutzungen. Die Farbe ist gleichmäßig und die Lichtechtheit hoch.

Empfindlichkeit: weniger empfindlich, geringere Anfälligkeit gegen Verschmutzungen
Pflegeaufwand: gering (feucht abwischen); etwa 2-3 mal pro Jahr pflegen und reinigen
Geeignet für: eignet sich gut für intensiveren Gebrauch; bei sachgemäßer Nutzung robust und relativ unempfindlich

schwarzes Leder für Sofas

SADDLELEDER

Eigenschaften: Gehört zu den Glattlederarten und bezeichnet Leder mit einer sehr glatten und leicht gewachsten Oberfläche. Saddle-Leder zeichnet sich durch einen angenehmen, warmen und wachsartigen Griff aus.
Empfindlichkeit: nach kurzer Zeit erscheinen sichtliche Gebrauchsspuren und eine
Patina,empfindlich gegenüber Sonnenlicht (UV)
Pflegeaufwand: hoch, regelmäßig pflegen und reinigen (2-3-mal pro Jahr)
Geeignet für: Lederliebhaber, nicht empfehlenswert für Haushalte mit Kindern oder Haustieren

NUBUK- BZW. RAULEDER

Eigenschaften: weich, warm, anschmiegsam, nimmt Körperwärme sehr schnell an, gute Qualität; textilartiger Griff und samtartige Oberfläche
Empfindlichkeit: relativ verschmutzungsempfindlich, lichtempfindlich, kann im Laufe der Zeit und je nach Nutzungsintensität speckig werden (typische Patina)
Pflegeaufwand: hoch, regelmäßig pflegen und reinigen (2-3-mal pro Jahr)
Geeignet für: sehr sorgsame Nutzung, nicht empfehlenswert für Haushalte mit Kindern oder Haustieren

SPALTVELOURS – SPALTLEDER

Eigenschaften: darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen, weich, warm, atmungsaktiv; preisgünstigste Rindleder-Qualität
Empfindlichkeit: je nach Imprägnierungsgrad verschmutzungsempfindlich, bleicht aus; kann im Laufe der Zeit und je nach Nutzungsintensität speckig werden (Typische Patina); geringere Reißfestigkeit
Pflegeaufwand: hoch, regelmäßig (2-3-mal pro Jahr)
Geeignet für: sorgsame Nutzung, eignet sich weniger für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen und im Korpusbereich verwendet wird, muss es nach RAL GZ 430 als Spaltleder gekennzeichnet sein

GEDECKTES BZW. BESCHICHTETES SPALTLEDER

Eigenschaften: darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen; kaum atmungsaktiv, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl, weniger anschmiegsam und weich, Leder-Einstiegsqualität; nicht sehr reißfest; hierunter fallen auch folienbeschichtete Leder, welche mit einer PUFolie (Polyurethanfolie) beschichtet wurden und damit eine glänzende, antike Oberfläche aufweisen
Empfindlichkeit: in pigmentierten Zustand relativ strapazierfähig, geringer Komfort, fester bis harter Griff
Pflegeaufwand: gering (1-mal pro Jahr)
Geeignet für: eignet sich weniger für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen oder im Korpusbereich verwendet wird, muss es nach RAL GZ 430 als Spaltleder gekennzeichnet sein


UNSER TIPP:

Bedenken Sie bitte immer, dass sich Leder als Naturprodukt durch Lichteinwirkung verändert, besonders durch direkte Sonneneinstrahlung, und es kann ausbleichen. Dauerhafte Nähe zu eingeschalteten Heizkörpern trocknen das Leder aus und es kann porös und brüchig werden. Leder braucht je nach Art und Qualität sowie Nutzungsgrad auf jeden Fall regelmäßige Reinigung und Pflege. Bei hartnäckigen Problemen fragen Sie bitte den Spezialisten.

Dungstelle

Mastfalten

Hornstöße/ Abschürfungen

Faulstellen/ Insektenbisse

Heckenrisse/ Adern/ Narben/ Striegelrisse

Gabelstiche

Naturmerkmale
Da Leder ein Naturprodukt ist, verfügt es über individuelle „Lebenszeichnungen˝, so genannte „Naturmerkmale˝. Dazu zählen z. B. Insektenstiche, Heckenrisse, Mastfalten, Narben, Kampfspuren oder ein unterschiedlicher Verlauf der Hautporen, wodurch ein ungleichmäßiges Farbbild entstehen kann. Diese Merkmale sind keine Schönheitsfehler oder Qualitätsmängel, sondern vielmehr Ausdruck der Natürlichkeit und auch der Robustheit des Materials. Sie beeinträchtigen weder die Haltbarkeit noch den Wert, sie machen aus jedem Möbel ein Unikat. Keine Haut gleicht der anderen. Deshalb kann es in allen Bereichen des Möbels zu Strukturunterschieden kommen. Die häufigsten Naturmerkmale haben wir in dieser Übersicht für Sie zusammengestellt. Entscheidend ist bei der Verarbeitung auch noch, wo sich das Naturmerkmal befindet. Der Fachmann unterscheidet bei Größe und Platzierung zwischen Sitz, Rücken, Armteil und Korpus.

Tipps zur Lederpflege und Reinigung

  • Genau wie unsere Haut muss Leder erst gereinigt und anschließend gepflegt werden. Nur wenn die Poren des Leders frei von Verschmutzungen sind, kann das Leder die Pflegewirkstoffe auch wirklich aufnehmen. Deshalb sind auch sogenannte „all-in-one" Pflegemittel für die regelmäßige Pflege hochwertiger Ledermöbel schlecht geeignet, man pflegt mit Ihnen bestenfalls den Schmutz mit ein.
  • Leder braucht Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen.Wischen Sie Ihr Ledermöbel deshalb ab und zu mit dem speziellen KERALUX® Staubfix oder einem anderen nebelfeuchten, weichen Tuch ab. So reinigen Sie es von oberflächlichen Hausstaubverschmutzungen und schenken ihm gleichzeitig Feuchtigkeit.
  • Wenn Sie Ihre Ledercouch reinigen, verwenden Sie nie Mikrofasertücher, diese können die Lederoberfläche angreifen.
  • Verwenden Sie für die Reinigung von Leder stets destilliertes Wasser, um hässliche Kalkflecken zu vermeiden.
  • Farbintensive Kleidungsstücke (z.B. dunkle Jeans), modische Kissen, Decken und ähnliches können Leder verfärben. Rote Accessoires sind hierbei besonders „gefährlich". Schützen Sie helles Leder entweder mit dem KERALUX® Intensivschutz oder vermeiden Sie solche Kontakte.

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Jede Lederart ist anders und braucht individuelle Pflege! Die Produkte unseres Partners LCK stellen sicher, dass jedes Leder genau die richtige Reinigung und Pflege erhält. Mit den Reinigungs- und Pflegeprodukten unseres Partners LCK, dem Pflege-Experten, welche Sie in unserem Möbelpflege-Online-Shop finden, bringen Sie so jedes Möbel heil durch den Alltag! Hier finden Sie alles rund um die Pflege und Werterhaltung Ihrer Polsterbezüge. Durch regelmäßige Reinigung und Pflege bleiben Ihre Möbel länger schön.

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