Überwiegend bei Flach- oder Mischgewebe, besonders bei kurzfaserigen Stoffen mit Oberflächenstruktur, kann es zu Fussel-/Knötchenbildung kommen, welche als Pilling bezeichnet wird. Beim Gebrauch eines Sofas lösen sich durch die mechanische Reibung fast ständig lose Fasern aus dem Bezugsstoff und verknollen sich in kleine Kugeln. Dieser Vorgang lässt sich nicht verhindern. Hauptsächlich haben diese Faserknöllchen allerdings nur eine optische Wirkung, die Haltbarkeit des Stoffes ist kaum bis gar nicht beeinträchtigt. Dadurch stellt Pilling keinen Mangel dar, sondern ist eine natürliche Eigenschaft von Stoffen beim Gebrauch. Dieses Eigenpilling zeigt sich bei Möbelstoffen in unterschiedlichen Zeiträumen, einige neigen in neuem Gebrauch dazu, andere erst nach längerem Gebrauch.

Die natürliche Abnutzungserscheinung entsteht auch durch Reibung von Fremdtextilien, mit denen der Benutzer auf dem Polstermöbel sitzt. Die Fremdfasern gelangen auf den Stoff, verschlingen sich dort mit den Fasern des Bezugsstoffes und es entstehen kleine Pills (Knötchen). Hierbei handelt es sich um Fremdpilling, eine warentypische Eigenschaft und kein Materialfehler bzw. kein Hinweis auf eine minderwertige Qualität, sondern ein Ergebnis alltäglicher Belastungen.

Für die Entfernung der Knötchen gibt es spezielle Fusselrasierer, mit denen nach Herstelleranleitung die Pills problemlos entfernt werden können, ohne dass der Bezugsstoff Schaden nimmt.

Um die Pilligneigung zu testen, wurden deshalb spezielle Messverfahren eingeführt. Eines der verbreiteten Verfahren ist die Prüfung nach der Europa-Norm DIN EN ISO 12945-2.
Um die Strapazierfähigkeit der Stoffe zu testen, werden Stoffproben in einem Pilling-Tester aufgespannt und konstanter Reibung ausgesetzt.
Im Ergebnis des Prüfverfahrens werden folgende Punkte auf einer Skala von 1 bis 5 vergeben, wobei die Note 5 keine visuelle Veränderung der Oberflächenstruktur und Note 1 eine dichte bis starke Knötchenbildung beschreibt:

1 = sehr starke Pillingbildung – ausgeprägte Flusenbildung und/oder Pillbildung. Pills abwechselnder Größe und Dichte bedecken in sehr großem Umfang die Oberfläche der Messprobe.

2 = starke Pillingbildung – ausgeprägte Flusenbildung und/oder Pillbildung. Pills abwechselnder Größe und Dichte bedecken in großem Umfang die Oberfläche der Messprobe.

3 = deutliche Pillingbildung – mäßige Flusenbildung und/oder Pillbildung. Pills abwechselnder Größe und Dichte bedecken vereinzelt die Oberfläche der Messprobe.

4 = wenig Pillingbildung – leicht flusige Oberfläche und/oder vereinzelt unreife Pills.

5 = keine Pillingbildung – keine Veränderung der Stoffoberfläche.


Materialien und Bezüge für langlebige Polstermöbel gehören der Stufe 3 an. Diese bieten die ideale Verbindung von geringer Knötchenbildung und hoher Beständigkeit.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Schlagworte: Pilling, Stoffe