Wellenbildung ist ein normaler Prozess. Für den bequemen Sitzkomfort sorgt eine unterlegte Watte. Diese drückt sich bei Gebrauch zusammen. Das Polster passt sich angenehm dem Körper an. Bei legeren Polsterungen sind Wellen- oder Faltenwurf sogar ein Gestaltungselement. Je größer Sitz- und
Rückenflächen sind und je länger ein Sitz beansprucht wird, umso mehr Wellen bzw. Falten können entstehen. Eine Wellenbildung stellt bei salopper und legerer Polsterung keinen Qualitätsmangel dar, sondern ist modellbedingt gewollt und eine warentypische Eigenschaft.

Begriffsbestimmung nach RAL GZ 430/4: „Eine Welle ist eine von der ursprünglichen Polsteroberfläche abweichende Verformung. Eine Falte ist eine Welle mit Knick“. Die Messmethode und die Toleranzen sind in der RAL GZ430/4 vorgeschrieben. Beim sogenannten „Einsitzen“ verändert sich meist schon nach kurzem Gebrauch die Sitzhärte unregelmäßig. Sie wird weicher in Abhängigkeit von Art, Dauer und Gewicht der Benutzer. Dies ist ein normaler Prozess, den jede Polsterung durchläuft. Um möglichst lange gleichmäßige Sitzhärten zu erzielen, ist es wichtig, die Sitzposition von Zeit zu Zeit zu verändern. Sonst kann es zu einseitiger Wellen-, Mulden- oder Kuhlenbildung (Lieblingsplatz) kommen. Richlinie: Je dünner das Bezugsmaterial und je größer die verpolsterte Fläche, umso größer ist die Neigung zur Falten- und Muldenbildung. Unterstützt wird diese Entwicklung dadurch, dass sich die Bezugsmaterialien unter Einfluss von Körpergewicht und Wärme sowie Feuchtigkeit, mehr oder minder dehnen und sich dadurch „Wellen“ bilden. Diese optische Veränderung hat auf Gebrauch, Funktion oder Lebensdauer so gut wie keinen Einfluss und stellt keinen Sachmangel dar. Das Glattstreichen oder Aufklopfen der Bezüge und Kissen gehört zu den üblichen Sorgfaltspflichten. Liegt der Bezug nach relativ kurzer Nutzung als „Knickfalte“ übereinander, sind Folgeschäden für das Bezugsmaterial zu erwarten und Handlungsbedarf, z. B. in Form einer fachmännischen Nachbesserung, entsteht.

Schlagworte: Faltenbildung, Muldenbildung, Wellenbildung